Teufel Cinebar Lux - enttäuschendes Soundbar Flaggschiff aus Berlin

    • Offizieller Beitrag
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    Vorwort

    Seit langem bin ich schon ein Fan von Teufel Produkten. Neben verschiedenen Kopfhörern hatte ich bis vor kurzem noch ein 5.1 Lautsprecher-System von Teufel mit fünf Satellitenlautsprechern und einem gewaltigen Subwoofer. Da ich mir nach einem Umzug den ganzen Kabelaufwand sparen wollte, habe ich die Teufel Consono 35 verkauft und nur den Subwoofer behalten. Mit viel Vorfreude habe ich dann das aktuelle Spitzenmodell der Soundbars bei Teufel bestellt. Die Cinebar Lux bot auf dem Papier alles, was ich an Anforderungen hatte. Einen HDMI Eingang für den TV mit ARC und einen HDMI Ausgang zum Durchschleifen für eine Konsole. Außerdem hat die Soundbar einen Cinch Anschluss für einen externen Subwoofer, weshalb ich meinen Teufel Subwoofer behalten konnte. Die Soundbar verspricht aber auch ohne externen Subwoofer einen guten Bass. Im Teufel Store versprach man weiterhin keine weiteren fallenden Preise in naher Zukunft, auch nicht am nahenden Black Friday. Das Gerät kam etwa eine Woche nach Bestellung bei mir an und wird nun nächste Woche das Haus wieder verlassen. Ich bin leider nicht überzeugt von dem, was ich bekommen habe. Warum, erfahrt ihr hier.

    Design und Maße

    Die Soundbar macht qualitativ einen sehr hochwertigen Eindruck. Die Fertigung und das Design sehen einwandfrei aus. Das Gerät kann sich im Wohnzimmer sehen lassen, wirkt aber vor dem TV sehr wuchtig. Ich musste den TV etwas höher stellen, da die Fernbedienung sonst das Infrarotsignal nicht mehr an den TV senden konnte. Dennoch sieht das Gerät sehr schick aus und auch die Front-LED-Anzeige macht was her. Selbst die Fernbedienung der Soundbar besteht aus Metall und macht einen guten Eindruck. Allein deswegen wird der Preis etwas intensiver sein. Die Lautsprecher strahlen nach vorn, zur Seite und nach oben, was eigentlich einen guten 3D Sound ergeben sollte. Die Anschlüsse auf der Hinterseite sind ebenfalls gut verbaut und lassen sich mit den Kabeln gut erreichen. Nach dem Auspacken kam hier schon ein leichter WOW! Effekt auf. Allerdings ist die Optik nicht alles bei einer Soundbar.

    Funktionalität

    Teufel hat hier alle gängigen Möglichkeiten geschaffen, welche auch andere Anbieter leisten. Man bekommt eine Smartphone App (Raumfeld), mit welcher man Höhen, Mitten und Tiefen einstellen kann, sowie alle anderen Einstellungen, welche man auch über die Fernbedienung ändern kann. Über Spotify lässt sich problemlos Musik wiedergeben und TuneIn bietet alle Radiosender der Welt an. Über Raumfeld lassen sich auch andere Musikressourcen einbinden. Das WLAN der Soundbar funktioniert sehr stabil, alternativ steht auch ein Ethernet Port zur Verfügung.

    Audio-Wiedergabeverfahren

    An dieser Stelle kommen leider die ersten Schwächen der Soundbar zu Tage. Aktuell und auch in Zukunft setzen viele Streaming Anbieter auf Dolby Atmos oder DTS:X. Beides wird von der Cinebar Lux nicht unterstützt. Im besten Fall sollte man eine Soundbar per HDMI mit dem eARC bzw. ARC HDMI Anschluss vom TV verbinden. Danach stellt man im TV ein, dass das Audiosignal unkomprimiert an den HDMI Ausgang gesendet werden soll. Der Audio Receiver (in dem Fall die Soundbar) soll dann mit dem unkomprimierten Signal umgehen können und es entsprechend ausgeben. Hat man nun z.B. ein Netflix Premium Abo und kann Dolby Atmos darüber abspielen, verweigert die Lux Soundbar die Wiedergabe und bleibt stumm. Ähnliches lässt sich auch mit Amazon Prime Video und Disney+ feststellen. In dem Fall ist man gezwungen den TV das Signal abschwächen oder beim Streaming-Anbieter ein anderes Audioformat wiedergeben zu lassen. Mit einem Amazon Fire TV Stick lässt sich das Audiosignal für alle Wiedergaben auf Dolby Digital herunterskalieren. Dabei gehen allerdings wertvolle Audiosignale verloren. Es ist daher sehr frustrierend mit der Soundbar in Einklang zu kommen, wenn einige Filme oder Serien abgespielt werden können und andere nicht. Der Dolby Atmos Codec wäre für Teufel hier Pflicht gewesen! Leider lässt sich auch nachträglich kein Upgrade durchführen. Ein großer Minuspunkt für das Gerät hinsichtlich zukünftiger Wiedergabeverfahren. Mit der Cinebar Lux ist man auf Dolby Digital und DTS Digital Surround beschränkt.

    Klang

    Das Wichtigste einer Soundbar, der Klang! Leider schwächelt das Gerät nach dem Dolby Atmos Problem auch genau an dieser Stelle. Generell klingt die Wiedergabe von Filmen und Musik gut und auch die Tiefen bekommt die Soundbar selbst ohne externen Subwoofer sehr gut hin. Die Lautstärke ist trotz der "nur" 150W auch ganz passabel, aber beim räumlichen Klang gibt es ganz klar Abzüge. Der 3D Sound, welcher durch die unterschiedlich gerichteten Lautsprecher erzeugt werden sollte, kommt kaum bis gar nicht zur Geltung. Man schaut sich einen Film an und denkt beim Hinhören einfach, das etwas fehlt. Der WOW! Effekt hörte somit beim Auspacken auf und die Soundbar konnte beim Ton leider nicht überzeugen. Dies ist auch der Hauptgrund, warum ich mich entschieden habe die Soundbar wieder zurückzuschicken. Teufel bietet jedem Käufer die Möglichkeit die Ware bis zu 8 Wochen zu testen an.

    Preis/Leistung

    Das Flaggschiff des Berliner Unternehmens ist leider aus meiner Sicht den hohen Preis nicht wert. Auch wenn die Verarbeitung auf einem sehr hohen Niveau liegt, kann der Ton und die Kompatibilität nicht überzeugen. Der Hersteller versucht auf seiner Website die Kunden jeden Tag mit neuen Gutschein-Codes zu locken und zu überzeugen. Man versprach ebenfalls die Preise bis und auch am Black Friday nicht zu senken. Nach meinem Kauf wurde der Preis der Soundbar jedoch noch einmal um 100€ gesenkt. Das ist leider sehr irreführend und spricht nicht für die Vertrauenswürdigkeit des Vertriebes bei Teufel.

    Ich habe mich inzwischen anderweitig umgeschaut und bereits eine Soundbar der Konkurrenz bestellt. Eventuell gibt es dann noch mal ein Update mit einem anderen Produkt. Ich kann euch leider keine Empfehlung für die Teufel Cinebar Lux aussprechen.

    Anschlüsse der Soundbar (Bilder)

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