Von der Mavic Air 2 zur DJI Mini 5 Pro: Mein ehrlicher Erfahrungsbericht zum Drohnenwechsel

Ein Hobby mit Verantwortung

Seit Anfang 2021 bin ich offizieller Hobby-Drohnenpilot. Das bedeutet für mich nicht nur die bloße Freude am Fliegen, sondern auch die Übernahme von Verantwortung. Ich habe damals gleich einen Drohnenführerschein absolviert, eine Versicherung abgeschlossen und beschäftige mich kontinuierlich damit, den Luftraum respektvoll zu nutzen und nicht zu verletzen. Diese Haltung verdanke ich sowohl meinem eigenen Verständnis von Sicherheit als auch dem gesunden Menschenverstand, der leider nicht jedem gegeben zu sein scheint.

In den letzten Jahren habe ich in den Medien immer wieder von Vorfällen gelesen, bei denen Drohnenpiloten ohne Gewissen über Flughäfen oder andere kritische Infrastruktur geflogen sind. Diese unverantwortlichen Aktionen sind nicht nur gefährlich, sondern führen auch zu Konsequenzen für alle anderen Piloten wie mich. Jeder solche Vorfall wird zum Anlass genommen, die Gesetze und Regulierungen zu verschärfen. Das bedeutet für verantwortungsvolle Hobby-Piloten: Immer mehr Einschränkungen, immer mehr Bürokratie, immer weniger Freiheit. Es ist frustrierend, wenn man seine Passion mit Sicherheit und Legalität auslebt und dann trotzdem stärker eingeschränkt wird, weil andere sich unverantwortlich verhalten. Dennoch gebe ich nicht auf und achte auf die neuen Vorgaben, die mit meinem neuen Gerät entstanden sind.

Warum ich den Wechsel überhaupt gewagt habe

Jahrelang war ich rundum zufrieden mit meiner Mavic Air 2. Sie ist zuverlässig, robust und hat mir konstant gute Aufnahmen geliefert. Die Bildqualität war für Hobbyfotografie völlig ausreichend, und die Flugstabilität, besonders bei Wind, ist nach wie vor beeindruckend. Doch in den letzten fünf Jahren hat sich in der Drohnentechnik tatsächlich einiges getan. Moderne Drohnen verfügen durchgehend über Kamerasensoren in der Größe von mindestens einem Zoll, die Aufnahmequalität am Tag wie auch bei schlechteren Lichtverhältnissen hat sich erheblich verbessert, und es gibt neue Features, die das Hobby einfach attraktiver machen. Mit all diesen Entwicklungen wollte ich gerne vorwärtsgehen und profitieren.

Eigentlich hatte ich mein Auge auf die DJI Air 3S geworfen. Sie repräsentiert für mich das, was ich mir unter einer modernen Hobby-Drohne vorstelle: Dual-Kamera mit Telezoom, hervorragende Bildqualität, längere Flugzeiten und alle neuen Features. Aber ehrlich gesagt: Der Preis hat mich abgeschreckt. Für ein reines Hobby, mit dem ich kein Geld verdiene, war der Einstiegspreis einfach zu hoch. Zusätzlich ist die Air 3S inzwischen bereits etwa ein Jahr auf dem Markt, und Gerüchte deuten darauf hin, dass ein Nachfolger irgendwann in naher Zukunft erwartet wird. Das wäre dann wieder der Moment gewesen, sich mit einem neuen Kaufpreis auseinandersetzen zu müssen.

Da bin ich auf die DJI Mini 5 Pro gestoßen. Das kleinere Modell hatte mich schnell überzeugt, denn die Hauptkamera ist der Air 3S praktisch identisch. Die zweite Telekamera fehlt zwar, aber ehrlich gesagt bin ich als Hobby-Fotograf nicht täglich auf einen Zoom angewiesen. Nach dem Black Friday habe ich zugeschlagen und mir die "Fly more Combo" mit dem neueren RC 2 Controller geholt. Der neue Controller verspricht größere Reichweiten und hat ein eigenes Display, was die Bedienung erheblich komfortabler macht. Mit insgesamt 939 Euro über den eBay Shop von Saturn war ich deutlich günstiger dabei, als wenn ich zur Air 3S gegriffen hätte.

Die neuen Regularien: C0 und C1 Klasse verstehen

Bevor ich meine ersten Flüge mit der Mini 5 Pro machte, habe ich mich mit den neuen EU-Regulierungen auseinandergesetzt. Das war eine ganz neue Welt für mich, denn die Mavic Air 2 stammt aus einer Zeit, in der diese differenzierte Klassifizierung noch nicht existierte. Hier ist, was ich gelernt habe: Es gibt nun eine Einteilung in sogenannte C0 und C1 Klassen, wobei die Klassifizierung primär an das Gewicht und die technischen Fähigkeiten der Drohne gebunden ist.

Die Mini 5 Pro ist in der C0 Klasse eingeordnet. Das ist zunächst großartig, denn die C0 Klasse ist regulatorisch deutlich weniger komplex als höhere Klassen. Interessanterweise gab es bis November 2025 noch die technische Möglichkeit, die Mini 5 Pro auf C1 hochzustufen. Das funktioniert unter anderem durch den Einsatz eines schwereren Akkus, durch den die Drohne die Grenze von 250 Gramm überschreitet. Allerdings ist diese Möglichkeit nun nicht mehr verfügbar. Das bedeutet für mich: Ich bin technisch auf C0 limitiert und kann die Mini 5 Pro nicht mehr umkonfigurieren.

Die größte Limitation, die damit einhergeht, ist eine technische Höhenbeschränkung von 120 Metern über dem Startpunkt. Klingt dramatisch? In der Praxis ist es weniger problematisch als gedacht. Zum einen sind rechtlich ohnehin nur 120 Meter Flughöhe in der Kategorie OPEN erlaubt. Zum anderen: Wer startet schon regelmäßig im Tal und will über einen Berg hinaus fliegen? Für meine Anwendung, die hauptsächlich an der flachen Küste und in gemäßigten Landschaften stattfindet, ist diese Limitierung völlig irrelevant. Dennoch verstehe ich die Kritik aus der Community, denn technisch ist man einfach definiert limitiert, und das ist für manche Piloten ein erheblicher Punkt.

Die Air 3S dagegen, die der C1 Klasse angehört, lässt sich so konfigurieren, dass sie technisch höher fliegen kann. Das ermöglicht deutlich mehr Flexibilität in bestimmten Szenarien. Allerdings gibt es hier eine völlig neue Technik, die mir bei der Mavic Air 2 noch völlig fremd war und die mich anfangs ein wenig beunruhigt hat: Remote Identification, also Remote Tracking.

Remote Identification: Ein neues Sicherheitsfeature mit Datenschutzfragen

Alle Drohnen ab der C1 Klasse, also auch die Air 3S, senden kontinuierlich ein Funksignal aus. Dieses Signal ermöglicht es Behörden wie auch technisch versierten Privatpersonen mit einem entsprechenden Tracker, die genaue Position meiner Drohne in Echtzeit zu ermitteln. Zusätzlich werden auch der Standort des Piloten (also mein Standort) übertragen. Das Ziel hinter dieser Technologie ist legitim: Sie hilft Behörden, schnell Drohnenpiloten zu identifizieren, falls es zu Problemen oder Unfällen kommt. Aus Sicherheitssicht macht das durchaus Sinn.

Allerdings hinterlässt diese ständige Datenaussendung bei mir ein etwas mulmiges Gefühl. Schließlich bedeutet das auch, dass jeder mit einem Tracker theoretisch live sehen kann, wo ich fliege und wo ich mich aufhalte. Das sind sensible Daten, und ich bin mir nicht sicher, ob ich mich dabei komplett wohlfühle. Die Mavic Air 2 hat diese Technologie nicht, und das ist einer der Gründe, warum ich sie voraussichtlich behalten werde und nicht verkaufen möchte.

Interessanterweise gibt es in der Community unterschiedliche Aussagen über die Mini 5 Pro in der C0 Klasse. Offiziell soll sie keine Signale ausstrahlen. Allerdings haben einige Enthusiasten mit Remote Trackern bewiesen, dass auch die Mini 5 Pro Signale sendet, zumindest unter bestimmten Bedingungen oder durch bestimmte Firmware-Versionen. Das ist eine Grauzone, die ich beobachte, aber auch keine Panik deswegen verbreite. Erst wenn man die Mini 5 Pro durch einen schwereren Akku auf C1 Upgrade, würde das Remote Signal definitiv aktiviert. Eine interessante Grenzgebiet zwischen Datenschutz und Sicherheit, auf das ich offen hinweisen wollte.

Die praktischen Unterschiede: Leichtigkeit versus Robustheit

Nachdem ich meine erste Flugstunde mit der Mini 5 Pro absolviert hatte, fielen mir schnell einige grundlegende Unterschiede auf. Die Mini 5 Pro ist erheblich leichter als die Mavic Air 2, und das merkt man. In ruhigen Bedingungen ist das kein Problem, aber sobald Wind ins Spiel kommt, zeigt sich der Unterschied deutlich.

Die Mavic Air 2 ist in meinen Augen wie ein Brett in der Luft. Sie liegt einfach stabil und zuverlässig. Selbst bei starkem Wind, der die meisten Hobby-Piloten nervös macht, gleicht sie die Gegebenheiten fantastisch aus und fliegt, als wäre nichts. Das ist einer der großen Pluspunkte des älteren Modells. Die Mini 5 Pro dagegen meckert schon relativ frühzeitig in der App, dass es hohe Luftgeschwindigkeiten gibt und warnt mich, dass sie nicht automatisch zurückfliegen kann. Der Wind kostet die leichte Drohne deutlich mehr Energie, weshalb die angekündigte Flugzeit in der Praxis schneller aufgebraucht ist. Theoretisch haben beide Drohnen ähnliche Flugzeiten im Datenblatt angegeben. In der praktischen Anwendung lädt sich der Akku der Mini 5 Pro deutlich schneller ab als bei der Mavic Air 2, besonders wenn Wind im Spiel ist.

Besonders bei der Rückkehr muss ich mit der Mini 5 Pro deutlich achtsamer sein. Wenn der Akku langsam zur Neige geht und die Drohne mich warnt, dass sie umkehren muss, sollte ich das ernst nehmen und sofort reagieren. Bei der Mavic Air 2 kann ich noch deutlich entspannter reagieren. Ich mache noch ein paar letzte Aufnahmen und kehre dann in aller Ruhe zurück. Noch dazu hat die Mavic Air 2 deutlich mehr Reserven. Es ist bereits vorgekommen, dass ich über Wasser unterwegs war und der Akku zur Neige ging. Mit der Mavic Air 2 bin ich relativ entspannt geblieben, denn ich kannte ihre Fähigkeiten. Sie kam auch mit nur noch wenigen Prozenten Akkustand sicher zurück. Mit der Mini 5 Pro hätte ich in dieser Situation deutlich mehr Angst, dass sie ins Wasser geht.

Ein weiterer praktischer Vorteil, den ich schnell zu schätzen gelernt habe, ist die neue Ladetechnik. Bei der Mini 5 Pro kann ich ein USB C Kabel direkt an die Drohne anschließen und den Akku damit aufladen. Das ist unkompliziert und flexibel. Aber noch besser: Die mitgelieferte Akku Ladebox lädt gleich zwei Akkus parallel auf. Während diese beiden laden, wird der dritte Akku automatisch danach geladen. Bei der Mavic Air 2 brauchte ich ein separates Ladegerät, das nur einen Akku gleichzeitig laden konnte.

Die neuen Kamerafähigkeiten: Ein echtes Upgrade

Dort, wo die Mini 5 Pro wirklich glänzt, ist die Kameratechnik. Die Bildqualität ist spürbar besser als die der Mavic Air 2. Die Aufnahmen haben eine höhere Auflösung, bessere Farbtiefe und sehen einfach moderner aus. Das ist genau das, wofür ich den Wechsel gemacht habe, und hier erfüllen sich die Erwartungen vollständig.

Ein Feature, das ich besonders liebe: Das verbesserte Panorama Funktion. Bei der Mavic Air 2 konnte man Panoramen aufnehmen, aber die Kontrolle war begrenzt. Bei der Mini 5 Pro kann ich nun den Start und Endpunkt des Bildes selbst bestimmen. Die Drohne baut das Panorama dann zusammen, und ich bekomme genau das Bildformat, das ich mir vorstelle. Das spart mir viel Zeit in der Nachbearbeitung und gibt mir mehr kreative Freiheit. Ein weiteres kleines, aber cleveres Detail: Der Startpunkt der Drohne wird mir im Live Video angezeigt. Das ermöglicht es mir, deutlich einfacher den Weg zurückzufinden und zu wissen, wo ich gestartet bin, ohne ständig auf die Karte schauen zu müssen.

Die Kamera selbst bewegt sich auch deutlich flüssiger. Bei der Mini 5 Pro sehen alle Kamerabewegungen geschmeidig und professionell aus. Das trägt erheblich zur Qualität von Video-Aufnahmen bei. Ein absoluter Höhepunkt für mich persönlich ist die vertikale Drehung der Kamera. Ich kann die Kamera nun komplett drehen, um hochformatige Bilder aufzunehmen. Das ist für Social Media, für spezielle künstlerische Ansichten oder einfach für Abwechslung großartig. Die Air 3S hat diese Funktionalität leider nicht, weshalb das ein echter Punkt für die Mini 5 Pro ist.

Distanztest mit RC 2 Controller

Um die Reichweite des neuen RC 2 Controllers selbst zu testen, habe ich einen praktischen Distanztest durchgeführt. Ich bin über flache Äcker immer in gerader Linie geflogen, die Sicht war ausgezeichnet und der Wind war kaum spürbar. Allerdings war es ziemlich kalt, was den Akku in seiner Laufzeit etwas beeinflusst hat. Mit dem neuen RC 2 Controller bin ich über eine perfekte Signalübertragung hinweg gerade 5 Kilometer weit geflogen. Und selbst aus dieser enormen Distanz war die Übertragung noch fehlerlos und völlig störungsfrei. Das ist beeindruckend und zeigt, dass DJI bei der Reichweite des neuen Controllers wirklich zugelegt hat. Allerdings ließ der Akku mich nicht noch weiter fliegen, denn ich musste den Rückweg einkalkulieren. Auf dem Hinflug bin ich mit etwa 52 km/h geflogen, und bei etwa 60 Prozent Akkustand habe ich mich umgedreht. Der Rückflug ging mit etwa 45 km/h vonstatten, und mit nur noch etwa 12 Prozent Restakku bin ich wieder auf dem Homepoint angekommen. Eine knappe Sache, ohne Frage, aber der Respekt vor der Reichweite ist riesig.

Fazit: Ein stimmiger Wechsel mit Kompromissen

Der Wechsel von der Mavic Air 2 zur Mini 5 Pro war für mich ein durchdachter Entschluss, der sich bislang bewährt hat. Ja, ich hätte gerne mehr Windresistenz und mehr Akku Reserve für die Sicherheit beim Rückflug. Und ja, die Höhenlimitierung auf 120 Meter ist eine neue Realität, mit der ich leben muss, auch wenn sie in meiner täglichen Praxis kaum eine Rolle spielt.

Aber die Kameratechnik ist so ein großer Sprung nach vorn, dass ich diese Kompromisse gerne eingehe. Die neuen Funktionen in der App, die bessere Bildqualität, die vertikale Kamera und die gesamte modernere Bedienung machen den Alltag einfach angenehmer. Hinzu kommt, dass die Mini 5 Pro regulatorisch einfacher zu handhaben ist, insbesondere weil sie als C0 Drohne weniger Anforderungen mit sich bringt.

Die Mavic Air 2 wird für mich übrigens weiter eine Rolle spielen. Sie ist so zuverlässig und stabil, dass ich sie behalten und für bestimmte Szenarien nutzen werde. Besonders wenn ich in Gegenden fliege, in denen ich weiß, dass es windig wird, oder wenn ich für längere Sessions ohne Akkuwechsel unterwegs sein möchte, werde ich zur älteren Drohne greifen. Das macht für mich Sinn, denn beide Geräte haben ihre Stärken.

Ich freue mich schon enorm auf viele weitere wunderbare Aufnahmen und die neuen Möglichkeiten, die mir die Mini 5 Pro bietet. Ich werde hier auf meinem Blog regelmäßig über meine Flüge, die schönsten Aufnahmen und eventuell weitere technische Einblicke berichten. Falls ihr selbst mit dem Gedanken spielt, eine Drohne zu kaufen oder zu wechseln, hoffe ich, dass dieser ehrliche Erfahrungsbericht euch hilft, eine gute Entscheidung zu treffen. Bis bald am Himmel!

Über den Autor

Ich bin Chris, ein leidenschaftlicher Blogger, der gerne Geschichten aus Technik, Kultur und Alltag erzählt – immer mit einem Hauch Kreativität und Humor. Als IT-Administrator bringe ich fachliches Know-how ein, während meine Hobbys wie Fotografie, Drohnenfliegen und Naturerkundungen für vielseitige Perspektiven sorgen. Besonders liebe ich es, persönliche Erlebnisse und nostalgische Erinnerungen mit aktuellen Themen zu verbinden. Gemeinsam mit meiner Familie lebe ich in Stralsund, Mecklenburg-Vorpommern, und teile meine Sicht auf die Welt – mal nachdenklich, mal unterhaltsam, aber immer authentisch.

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