Urlaub auf Madeira - Erlebnisse und Empfehlungen

    • Offizieller Beitrag

    Wo soll der nächste Urlaub stattfinden? Das haben meine Freundin und ich uns ein paar Monate lang überlegt, bis wir auf die portugiesische Insel im Atlantik kamen. Nachdem wir in den letzten beiden Jahren schon Teneriffa und Fuerteventura besucht haben, wollten wir uns nun die grüne Insel Madeira anschauen.

    Buchung und Hotel
    Die Reise haben wir erst etwa drei Wochen vor Beginn pauschal über Holidaycheck (Schauinsland Reisen) gebucht und sind 9 Nächte im Hotel Baía Azul untergekommen. Das Hotel liegt direkt am Meer in der größten Stadt der Insel, Funchal. In dieser Region etwas preiswertes und gutes zu finden, empfand ich relativ schwer. Die meisten Hotels sahen auf den Touristenbildern schon etwas in die Jahre gekommen aus. Das Baía Azul hat unsere Erwartungen allerdings erfüllt. Mit Halbpension und einem Zimmer mit Meerblick waren wir gut versorgt. Das Hotel macht einen gepflegten und sauberen Eindruck. Die Zimmer sind ausreichend groß und haben einen überdachten Balkon. Unser Zimmer befand sich in der siebten von elf Etagen. In der sechsten Etage befindet sich die Lobby, in welcher Abends auch Veranstaltungen stattfinden. Wer abends seine Ruhe möchte, sollte ein Zimmer weiter oben verlangen, da der Bass der Musik noch gut im Zimmer zu hören war. Andere Gäste in Nachbarzimmern waren dagegen gar nicht zu hören. Ansonsten war der Ausblick klasse und die Entfernung zur Promenade und dem Einkaufszentrum nicht weit. Frühstück gibt es von 7:30 - 10:30 und Abendessen von 18:30 - 21:30. Das Buffet ist ausreichend groß und qualitativ gut. Im Restaurant kann es bei voller Belegung schon ziemlich laut werden. Der Ausblick ist dafür aber super!
    Unseren Mietwagen konnten wir im Parkhaus des Hotels abstellen. Der Stellplatz kostete etwa 6€ pro Tag.
    Bei Fragen stand uns die Rezeption freundlich und hilfsbereit zur Seite.

    Wetter
    In unserer Reisezeit (Februar/März) war es vor allem stürmisch und nass. Die ersten Tage kam eigentlich ständig der Regen vom Himmel herunter. Der Wind sorgte dann dafür, dass der Atlantik ungemein hohe Wellen an Land schleuderte. Baden war definitiv nicht möglich! Dafür sind die Temperaturen ganz angenehm gewesen. Während in Deutschland der Winter bei -10°C ausgebrochen ist, hatten wir angenehme 18°C bis 22°C. An unserem Pooltag war die Sonne so stark, dass ich mir trotz Sonnenblocker mit LSF 50 einen leichten Sonnenbrand holte. Trotz Regen und Sturm beginnt auf der Insel bereits der Frühling und alles blüht sehr schön. Mit den richtigen Regenklamotten kann man sich aber ganz gut anpassen und trotzdem viel unternehmen. Ich habe mir dann auf der Insel auch noch eine Regenjacke und wasserfeste Schuhe gekauft. Preislich kamen mir Mode und Restaurantbesuche günstiger vor, als in Deutschland. Dafür sind Verbrauchsgüter (Zahnpasta, Duschgel, ...) im Supermarkt gefühlt teurer.

    Was kann man auf der Insel unternehmen?
    Als erstes einen Mietwagen buchen! Auf eigene Faust macht es am meisten Spaß die Insel zu erkunden und unabhängig auch auf dem Weg mal anzuhalten, um die Aussicht zu genießen. Wir haben vorab über Check24 einen Opel Corsa (Baujahr 2015) für 198€ / 9 Tage gebucht. Der hatte es mit seinen 60PS zwar manchmal nicht leicht die Berge hinauf zu kommen, reicht aber trotzdem aus. Die Portugiesen nehmen es beim Verleih anscheinend sehr genau. Bei der Rückgabe vom Auto schaute der Mitarbeiter sich den Opel (trotz Vollkasko) ganz genau an.

    Folgende Sehenswürdigkeiten haben wir (auch dank eines Reiseführers) besichtigt.

    Funchal - Santa Catarina Park
    Hier kann man bei gutem Wetter die Seele baumeln lassen. Mitten in der Stadt befindet sich etwas höher gelegen der wunderschön angelegte Park mit Blick auf den Hafen und die Stadt. Hier legen auch oftmals die Kreuzfahrtschiffe an. Während unserer Reise haben wir drei verschiedene AIDA Schiffe einfahren gesehen.

    Funcal - Seilbahn
    Für alle, die Schwindelfrei sind, ein Muss! Mit der Seilbahn fährt man im südlich gelegenen Funchal vom Hafen bis nach Monte. Der Zielort liegt etwa in 700m Höhe und bietet einen sehr schönen Blick auf die Stadt herab. Außerdem kann man hier die Kirche Nossa Senhora besuchen, in welcher der letzte Kaiser Österreichs in einem Sarg liegt.

    Funchal - Korbschlittenfahrt
    Direkt von der genannten Kirche kann man eine Korbschlittenfahrt starten. Für 30€ / 2 Personen setzt man sich in einen Schlitten und wird von zwei Männern eine 2km lange Strecke hinunter gefahren, gelenkt und gebremst. Durch die engen Gassen flitzt man dabei recht schnell. Die geübten Männer haben aber alles unter Kontrolle. Das Geld ist es auf jeden Fall wert. Vom Ziel der Fahrt kann man mit Taxi oder Bus (1,95€) wieder zum Hafen zurückfahren.

    Funchal - Restaurante Apolo
    Hier haben wir unseren ersten schwarzen Degenfisch in Eihülle mit Backbanane gegessen, ganz typisch für Madeira. Der Fisch wird vor der Insel in der Tiefe gefangen, sieht nicht sonderlich schön aus, schmeckt aber umso mehr!

    Funchal - Botanischer Garten
    Wer es noch ein bisschen grüner möchte, kann sich mindestens einen halben Tag im botanischen Garten austoben. Der Garten ist etwas höher und nördlicher von Funchal gelegen und bietet neben der Pflanzenvielfalt auch einen tollen Blick auf die Stadt. Der Eintritt kostet etwa 6€ pro Person.

    São Vicente - Vulkanhöhlen
    Im Norden der Insel kann man eine geführte Tour durch die künstlich angelegten Vulkanhöhlen mit anschließendem 3D Film machen. Vom Tourguide haben wir leider nicht viel mitbekommen und der Film (Sprache: portugiesisch, Untertitel: englisch) war nicht unbedingt sehenswert, aber die Höhlen sind schon einen Blick wert! Allerdings sind Regensachen hier pflicht, da es überall von der Decke tropft. Die Tour dauert etwa 1-1,5h.

    Restaurant Caravela
    Nach der Vulkanhöhlentour haben wir im genannten Restaurant Mittag gegessen. Für etwa 10€ pro Person probierten wir die typischen portugiesischen Fleischspieße. Dabei wird der Spieß bis an den Tisch gebracht und dort senkrecht in die Mitte gesteckt. Man schneidet sich daraufhin das Fleisch selbst herunter. Sehr zart und lecker!

    Porto Moniz - Natural Swimming Pools
    Das ist eher eine Erlebnis für den Sommer bzw. wenn es nicht so stürmisch ist. In Porto Moniz wurden Schwimmbäder direkt an den Atlantik gebaut. Das Wasser schwappt aus dem Meer in den Pool. Die Pools sind damit ein guter Ersatz für fehlende Strände auf der Insel.

    Ponta do Pargo - Lighthouse
    Hier ist der westlichste Ort der Insel! Von dort aus trennt einen nichts mehr (außer Wasser) von Amerika. Der Blick vom Leuchtturm auf die hohen Klippen der Insel sind einzigartig. Hier muss man jedoch gut aufpassen. Es gibt keine Sicherung und der Abgrund ist tief!

    Praia da Calheta
    Calheta liegt im Südwesten der Insel und bietet den Urlaubern ein bisschen Strand. Kein Vergleich zu unserem Ostseestrand, aber besser als nichts.

    Eira do Serrado
    Wer kein Problem mit Höhe und Serpentinen hat, sollte auch zu dem Aussichtspunkt auf 1.095m Höhe fahren. Die Autofahrt dahin ist nichts für den schwachen Magen, aber es lohnt sich. Hier wird ein toller Blick ins Tal geboten. Des Weiteren gibt es dort einen recht großen Shop mit Souvenirs.
    Bei starkem Wind sieht man hier auf Augenhöhe die Wolken vorbeiziehen!

    Korb - Fabrik - Estalagem Relógio
    Auf Madeira wird sehr viel geflochten. In der Korb-Fabrik kann man sich anschauen, wie die Produkte in Handarbeit und unglaublicher Geschwindigkeit hergestellt werden. Der Shop bietet ebenfalls eine riesige Auswahl an Produkten.

    Ponta de São Lourenço
    Habe ich Wandern gehört? Das kann man praktisch auf der ganzen Insel. Im Osten ist es allerdings besonders schön. Ein (angeblich) 3km langer Wanderweg führt über Stock und Stein zur äußersten Felsnadel der Insel. Da dies ein Naturschutzgebiet ist, fühlt man sich wunderbar abgeschnitten von der Welt. Hier kann man mal richtig abschalten. Wir haben es hin und zurück auf etwa 4,5km gebracht, da wir nicht genügend Wasser und Nahrung mitgenommen haben. Durch die Sonne und den wenigen Wind hätte sogar ein Shirt und kurze Hose gereicht. Die Kamera ist hier Pflicht, bei der wunderschönen Aussicht. Es lohnt sich.

    Fazit
    Ich würde wieder nach Madeira fliegen! Dann aber mal in der Mitte eines Jahres, um etwas weniger Regen zu erwischen. Die Insel bietet von Erholung bis Erkundung alles, was man sich vorstellen kann.
    Hoffentlich konnte ich dem einen oder anderen hiermit helfen und/oder ein paar Anregungen geben. Kommentare sind, wie immer, erwünscht.

    Danke! An meine Freundin, welche viele der tollen Bilder hier aufgenommen hat :)

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