Ehrliche Hotelbewertung: Playa Garden Selection Hotel & Spa - Warum sich das „Premium"-Versprechen nicht erfüllt
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R_ace_R -
29. September 2025 um 18:50 -
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- Die irreführende Vermarktung: Zwischen Familien- und Premium-Hotel
- Anreise und Bustransfer: Der erste Dämpfer
- Zimmerproblematik: Bezahlt, aber nicht erhalten
- Bauliche Mängel und Wartungsprobleme
- Service und Personal: Unstrukturiert und wenig kundenorientiert
- Sauberkeit: Verbesserungswürdig
- Gastronomie: Reichhaltig, aber mit Schwächen
- Nachhaltigkeit oder Abzocke?
- All-Inclusive-Armbänder: Gute Idee, schlechte Qualität
- Positive Aspekte
- Sicherheitsmängel
- TUI-Beschwerdemanagement: Unprofessionell
- Ausstattungsmängel
- Fazit: Preis-Leistung stimmt nicht
Die irreführende Vermarktung: Zwischen Familien- und Premium-Hotel
Das Hotel befindet sich offenbar in einer Identitätskrise. Die Umbenennung von „TUI KIDS CLUB Playa Garden" zu „Playa Garden Selection Hotel & Spa" soll nachhaltige Praktiken und Premium-Services suggerieren. In der Realität ist man jedoch fast ausschließlich von Eltern mit Kindern umgeben. Die beworbenen Premium-Bereiche – eine separate Sonnenterrasse und ein abgesperrter Restaurantbereich – blieben während unseres gesamten Aufenthalts ungenutzt.
Wenn das Hotel wohlhabende Paare anziehen möchte, die bereit sind, mehr für Ruhe zu zahlen, werden diese von den vielen lautstark im Pool spielenden Kindern enttäuscht sein. Die gewünschte Ausrichtung ist noch nicht ersichtlich, und als Premium-Gast habe ich mich definitiv nicht gefühlt.
Anreise und Bustransfer: Der erste Dämpfer
Bereits der TUI-Bustransfer vom Flughafen offenbarte organisatorische Schwächen. Eine Stunde Wartezeit im Bus am Flughafen, bis alle Mitreisenden eingesammelt waren, eine lange Fahrzeit mit neun Zwischenstopps und schließlich als letzte am Ziel anzukommen – mit einem Kleinkind extrem anstrengend.
Zimmerproblematik: Bezahlt, aber nicht erhalten
Ein Hauptkritikpunkt war unser gebuchtes Zimmer mit seitlichem Meerblick, von dem nichts zu sehen war. Die Rezeption bestand darauf, dass wir die richtige Kategorie erhalten hätten. Mehrere Gespräche mit verschiedenen Mitarbeitern führten zu wenig hilfreichen Vergleichen mit anderen Gästen und Stammgästen, die angeblich ein anderes Empfinden hätten. Man fühlte sich als Lügner dargestellt – die Zufriedenheit des Gastes stand definitiv nicht an oberster Stelle.
Erst ein kostenpflichtiger Zimmerwechsel verschaffte uns den gewünschten Meerblick. Das Hotel wirbt mit vier Kategorien: Front Sea View, Side Sea View, Sea View und Preferential Side Sea View. Aus unserer Sicht müssten Gäste lediglich zwischen „Meerblick“ und „seitlichem Meerblick“ unterscheiden können – mal ehrlich, entweder genieße ich den direkten Blick aufs Meer oder eben nicht. Die Vielzahl irreführender Bezeichnungen führt eher zu Verwirrung und Enttäuschung, wenn man schließlich feststellt, dass hinter den fancy Labels oft kaum ein Unterschied steckt.
Nach unserem kostenpflichtigen Wechsel von Zimmer 6110 zu 8103 waren wir allerdings sehr zufrieden mit der neuen Aussicht. Das neue Zimmer befand sich im ersten Stockwerk mit Blickrichtung Pool und bot perfekten seitlichen Meerblick sowie frontalen Blick auf Poolbar und Pool. Die Weitsicht war sehr schön und entsprach endlich unseren Erwartungen an ein Meerblickzimmer. Dies zeigt, dass das Hotel durchaus schöne Zimmer mit angemessener Aussicht besitzt – die korrekte Zuordnung und transparente Vermarktung der verschiedenen Kategorien bleibt jedoch problematisch.
Bauliche Mängel und Wartungsprobleme
Die Zimmer sind durchweg hellhörig. Toilettenspülungen, Duschen und Gespräche der direkten Nachbarn sind deutlich hörbar. Die Türen der Apartments sind aus Holz, verzogen, sehr alt und knallen laut beim Schließen – man hört alle Türgeräusche im gesamten Block.
Unsere technischen Mängel:
- Klimaanlage: Extrem lautes Klappern
- Badezimmer: Defekte Glasschiebetür (musste erst auf Wunsch repariert werden)
- Beleuchtung: Defekte, brummende Notlampe vor dem Zimmer, die nachts störte und flackerte
Alle Mängel wurden zwar aufgenommen und teilweise beseitigt, aber als Gast wünsche ich mir eine Vorabkontrolle und nicht erst selbst Probleme finden und melden zu müssen.
Service und Personal: Unstrukturiert und wenig kundenorientiert
Das Personal wirkt im Durchschnitt freundlich, aber nicht durchgängig so familiär, wie man es aus anderen Hotels gewohnt ist. Generell fühlt man sich als Gast nicht an erster Stelle. Oftmals sind die Mitarbeiter miteinander in Gesprächen verwickelt, während Gäste nebenbei bedient werden.
Restaurant: Alles wirkt sehr unstrukturiert. Die Mitarbeiter sind nicht schnell beim Abräumen und erscheinen schlecht organisiert. Tische werden oft nicht abgewischt, nachdem Gäste sie verlassen haben – wir mussten häufig selbst Hand anlegen für eine gewisse Sauberkeit.
Bars: An der Poolbar standen drei Mitarbeiter, aber nur einer bediente, obwohl sich eine Gästeschlange bildete. Das Personal „schnattert" untereinander und bedient nur nebenbei, dabei wird auch noch die Hälfte vergessen.
Sauberkeit: Verbesserungswürdig
Die Sauberkeit des Bestecks im Hauptrestaurant lässt zu wünschen übrig. Besteck ist manchmal nicht vollständig abgewaschen oder hat noch Reste von vorherigen Mahlzeiten. Auch Stühle und Kinderhochstühle sind oft nicht vernünftig gereinigt.
Die Zimmerreinigung ist zeitlich unstrukturiert. Trotz „Bitte Zimmer reinigen"-Schild ab 8 Uhr morgens kam selbst nach dem Mittagessen um 14 Uhr niemand – obwohl das Personal bereits in gegenüberliegenden Zimmern war. Für Familien mit Kleinkind, die auf Mittagsschlafzeiten angewiesen sind, sehr problematisch. Nach 15 Uhr scheinen die Mitarbeiter schon Feierabend zu machen.
Gastronomie: Reichhaltig, aber mit Schwächen
Das Essensangebot ist reichhaltig und täglich unterschiedlich mit wechselnden Themen (regional, indisch, griechisch, amerikanisch, asiatisch). Die Qualität würde ich als gut bezeichnen, aber die Organisation fehlt.
Probleme beim Buffet:
- Frühstück wird bereits früh aufgebaut und steht mindestens zwei Stunden offen – Käse ist dadurch oft schon trocken
- Unlogische Anordnung der Speisen: Bei Hamburgern gab es nur Brötchen, Fleisch, Tomate und Käse an einer Station, Salat, Zwiebeln und Saucen musste man an komplett anderen Stellen zusammensuchen
- Ein weiteres Sicherheitsrisiko im Restaurant waren die häufig fehlenden oder vertauschten Beschriftungen der Speisen. Viele Gerichte waren gar nicht beschriftet, oder die Aufsteller standen bei den falschen Speisen. Für Allergiker kann das schnell gefährlich werden und sorgt generell für Unsicherheit beim Auffüllen der Teller am Buffet. Eine ordentliche und korrekte Kennzeichnung der Speisen sollte in einem Hotel dieser Preisklasse selbstverständlich sein.
Das italienische à la carte Restaurant (ein Abend im All-Inclusive-Arrangement inklusive) war enttäuschend: verbranntes Entrecote, öliges Gemüse, Bratkartoffeln bestehend aus einer einzigen dicken Scheibe. Für ein italienisches Restaurant sollten sie mehr Qualität in der Küche bieten. Auch der Service wirkte überfordert von relativ wenigen Gästen.
Nachhaltigkeit oder Abzocke?
Der Handtuchwechsel am Strand muss mit einem Euro pro Wechsel pro Handtuch bezahlt werden – angeblich aus nachhaltigen Gründen. Das Geld fließt jedoch ins Hotel und wird nicht für nachhaltigen Zweck gespendet. Der Gast sollte selbst entscheiden können, ob er an dieser Stelle nachhaltig sein möchte.
Die Wasserspender in den Häusern sind eine gute Idee, aber schlecht umgesetzt: Pro Zimmer gibt es nur eine Flasche zum Befüllen (sollte eher pro Person sein), und diese passen nicht unter die Wasserspender – absolute Fehlkonstruktion. Nur private ½-Liter-Flaschen passen darunter.
All-Inclusive-Armbänder: Gute Idee, schlechte Qualität
Die Armbänder fungieren gleichzeitig als Türöffner – eine sehr gute Idee, sodass man sie nicht vergessen kann. Die Qualität ist jedoch schlecht: Mein Armband riss bereits nach fünf Tagen und musste ersetzt werden. Unterwegs wäre es vielleicht verloren gegangen.
Positive Aspekte
Hotelanlage: Wirkt sehr sauber und gepflegt. Pool macht einen sehr guten Eindruck, Grünanlagen laden zum Entspannen ein. Ausreichend Liegen vorhanden, Rettungsschwimmer ist da.
Strand: Sehr nah und uneingeschränkt nutzbar. Das Wasser ist sehr klar und sauber. Direkt vor dem Hotel stehen jedoch kostenpflichtige Sonnenliegen und Schirme.
Kinderanimation: Sehr gut! Keine Langeweile für den Nachwuchs. Den ganzen Tag über gibt es Möglichkeiten mit den Kindern etwas zu machen. Am Abend findet meist Mini-Disco mit Maskottchen Woogie statt.
All-Inclusive-Angebot: Wenn man All-Inclusive gebucht hat, ist man den ganzen Tag sehr gut aufgehoben. An der Poolbar kann man sich selbst Softdrinks und Bier einschenken. Zwischen den Mahlzeiten stehen ausreichend Snacks zur Verfügung.
Ein weiteres Highlight des Abends waren die ultimativen Shows des Animationsteams: Wir sahen eine beeindruckende Michael-Jackson-Performance und als absolutes Highlight das „König-der-Löwen“-Musical mit aufwändig verkleideter Bühne und prachtvollen Kostümen. Hut ab vor dieser herausragenden Performance – das Animationsteam hat wirklich alles gegeben, um die Gäste außergewöhnlich zu unterhalten.
Sicherheitsmängel
Die Böden auf der gesamten Anlage sind sehr glatt ohne Struktur. Bei Nässe extrem rutschig und gefährlich – sowohl drinnen als auch draußen. Warnschilder werden nach der Reinigung meist nicht platziert. Auch die Brücken über den Pools sind glatt und steil, ebenso die barrierefreien Auffahrten zur Poolbar. Mit Kinderwagen benötigt man einiges an Kraft.
Wasserspender stehen ungünstig im Flur, wo viele Gäste mit Wasser „plämpern" und man leicht ausrutschen kann.
TUI-Beschwerdemanagement: Unprofessionell
Der Rücktransport funktionierte nicht – der Bus kam nicht, wir mussten per Taxi für 84€ zum Flughafen fahren. TUI behauptete, GPS-Daten zeigten, der Bus sei um 6:47 Uhr vor dem Hotel gewesen (Abfahrt 6:50 Uhr). Wir waren pünktlich an der Rezeption, was Hotelmitarbeiter bestätigen konnten. Entweder hat der Bus falsche Gäste mitgenommen oder ist nur vorbeigefahren – TUI weigert sich, die Taxikosten zu erstatten.
Bei der Zimmerbeschwerde bot TUI zunächst einen 50€-Gutschein für den nächsten Urlaub an – der gerade mal ein Drittel der Upgrade-Kosten abdeckt und voraussetzt, dass man wieder über TUI bucht. Nach Ablehnung und Zusendung von Bildern wurde die Reklamation einfach geschlossen, ohne weitere Bearbeitung.
Ausstattungsmängel
Kinderbetten: Der Zustand der Baby-/Kleinkinderbetten ist schlecht. Es sind keine Holzbetten, sondern mit Stoff und Netzen bezogene Konstruktionen, die sehr alt und nicht hygienisch aussehen.
Fazit: Preis-Leistung stimmt nicht
Trotz wunderschöner Tage – die Hotelanlage hat viel Potenzial und liegt traumhaft nah am Strand – können wir weder TUI als Reiseveranstalter noch das Hotel zu diesen Preiskonditionen empfehlen.
Hauptkritikpunkte:
- Service und kulinarisches Angebot nicht überzeugend
- Unprofessionelle Beschwerdebearbeitung
- Irreführende Zimmervermarktung
- Bauliche Mängel und Sicherheitsprobleme
- Unklare Hotelidentität zwischen Familien- und Premium-Konzept
Die Qualität eines Reiseveranstalters erkennt man meist erst, wenn Probleme gelöst werden müssen. Ein Familienurlaub sollte reibungslos ablaufen und einen positiven Eindruck hinterlassen. Bei unserem vorherigen Mallorca-Aufenthalt im Frühjahr 2025 hatten wir einen 100-prozentig positiven Eindruck – das können wir von diesem Urlaub leider nicht behaupten.
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Über den Autor

Ich bin Chris, ein leidenschaftlicher Blogger, der gerne Geschichten aus Technik, Kultur und Alltag erzählt – immer mit einem Hauch Kreativität und Humor. Als IT-Administrator bringe ich fachliches Know-how ein, während meine Hobbys wie Fotografie, Drohnenfliegen und Naturerkundungen für vielseitige Perspektiven sorgen. Besonders liebe ich es, persönliche Erlebnisse und nostalgische Erinnerungen mit aktuellen Themen zu verbinden. Gemeinsam mit meiner Familie lebe ich in Stralsund, Mecklenburg-Vorpommern, und teile meine Sicht auf die Welt – mal nachdenklich, mal unterhaltsam, aber immer authentisch.
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