Server-Migration bei Netcup: Von der alten HDD-Welt in die AMD EPYC-Zukunft
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R_ace_R -
2. Juni 2025 um 09:28 -
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- Die Ausgangslage – Sechs Jahre digitale Partnerschaft
- Der Weckruf – Wenn die Hardware zweimal klopft
- Die Entscheidung – Warum bei Netcup bleiben?
- Die technische Revolution – Von Intel Xeon zu AMD EPYC
- Die Migration – Überraschend unkompliziert
- Performance-Analyse – Die Zahlen sprechen für sich
- Warum Netcup überzeugt – Ein Fazit nach sechs Jahren
- Empfehlung für andere Administratoren
Die Ausgangslage – Sechs Jahre digitale Partnerschaft
Seit sechs Jahren bin ich treuer und zufriedener Kunde von Netcup. Damals entschied ich mich für einen virtuellen Root-Server zu einem angemessenen Preis – eine Investition, die sich über die Jahre mehr als bewährt hat. Der Server basierte noch auf der damals üblichen Technologie mit physischen HDD-Festplatten im RAID-Verbund und war mit einem Intel Xeon Gold 6140 Prozessor ausgestattet, der inzwischen stolze acht Jahre auf dem Buckel hat.
Die Leistung war über Jahre hinweg tadellos. Weder bei RAM, CPU noch bei den Netzwerk-Ressourcen gab es Grund zur Klage. Einzig die rotierenden Festplatten machten sich an manchen Tagen durch erhöhte iowait-Werte bemerkbar, besonders bei größeren Lese- und Schreiboperationen. Was in der IT-Welt jedoch unvermeidlich ist: Hardware altert, und nach etwa fünf Jahren Abschreibungszeit wird sie zunehmend anfälliger für Ausfälle.
Der Weckruf – Wenn die Hardware zweimal klopft
Als erfahrener Administrator im Rechenzentrumsbereich entwickelt man ein Gespür für Performance-Anomalien. Innerhalb eines halben Jahres musste ich gleich zweimal erleben, wie sich Hardware-Defekte ankündigten. Beim ersten Mal kam die Hilfe des Supports leider zu spät – der gesamte Server fiel durch den Festplatten-Defekt aus. Ein Szenario, das jeden Webseitenbetreiber in kalten Schweiß ausbrechen lässt.
Der zweite Fall war glimpflicher: Die Performance war stark beeinträchtigt, aber der vServer lief durchgehend weiter – nur eben extrem langsam. Nach meiner sofortigen Meldung an den Support bestätigte sich wieder einmal mein Verdacht eines Hardware-Defekts. Spätestens jetzt war klar: Es war Zeit für einen Wechsel auf modernere Hardware.
Die Entscheidung – Warum bei Netcup bleiben?
Da ich mit den Dienstleistungen von Netcup rundum zufrieden war, kam für mich ein Anbieterwechsel gar nicht in Frage. Warum auch? Netcup hat sich als zuverlässiger Partner erwiesen und bietet als deutscher Internet Service Provider mit Sitz in Karlsruhe seit über 15 Jahren professionelle Hosting-Lösungen. Das Unternehmen betreut mittlerweile über 100.000 Kunden weltweit und ist seit 2016 Teil der Anexia-Gruppe, was Zugang zu einer leistungsstarken, internationalen Infrastruktur bedeutet.
Besonders wichtig war mir, dass meine Daten in Deutschland bleiben. Netcup betreibt Rechenzentren in Nürnberg und verfügt über Colocation-Flächen in Frankfurt am Main. Als umweltbewusster Anbieter setzt das Unternehmen zudem auf 100 % Ökostrom – ein Aspekt, der in Zeiten des Klimawandels nicht zu unterschätzen ist.
Glücklicherweise startete gerade eine dreitägige Aktion, bei der man zum normalen Preis doppelten SSD-Speicher und den garantierten Standort Nürnberg bekam. Perfektes Timing für meine Migrationspläne!
Die technische Revolution – Von Intel Xeon zu AMD EPYC
Mein neuer Root-Server setzt auf die neueste AMD EPYC 9634 Technologie. Diese Prozessoren der vierten Generation bieten mit ihren 84 physischen Kernen eine beeindruckende Rechenleistung. Natürlich teilen sich mehrere Kunden die Hardware-Ressourcen, aber dank KVM-Virtualisierung werden die Ressourcen optimal verteilt.
KVM (Kernel-based Virtual Machine) bietet dabei entscheidende Vorteile: Die Technologie ermöglicht effizientes Ressourcenmanagement, hohe Flexibilität bei der Virtualisierung und exzellente Skalierbarkeit. Als Open-Source-Lösung ist KVM zudem kostengünstig und wird von großen Cloud-Anbietern wie Google Cloud und OpenStack eingesetzt.
Die Root-Server von Netcup vereinen die Vorteile dedizierter und virtueller Server durch garantierte RAM- und CPU-Ressourcen. Features wie Snapshot-Funktionalität und Remote-Konsole über VNC eröffnen dabei ein breites Spektrum von Anwendungsfällen.
Die Migration – Überraschend unkompliziert
Die Migration verlief erfreulich reibungslos und resultierte in nur etwa acht Stunden Downtime. Netcup bietet für solche Szenarien eine elegante Snapshot-Lösung. Der Prozess gestaltete sich folgendermaßen:
Snapshot-Erstellung: Zunächst erstellte ich einen Offline-Snapshot meiner alten Root-VM.
Export-Prozess: Der Snapshot wurde exportiert (gegen geringe Zusatzkosten).
Import: Der Export ließ sich direkt im neuen Produkt als Image importieren.
Start: Das importierte System startete problemlos auf der neuen Hardware.
Besonders praktisch: Es waren keine langwierigen Downloads oder Uploads notwendig. Der gesamte Transfer erfolgte serverintern, was Zeit und Bandbreite spart.
Nach dem Import wechselte ich von SCSI-Treibern auf Virtio. Da die entsprechenden Kernel-Module bereits vorhanden waren, startete die VM ohne Probleme, obwohl sich die Festplatten-Zuordnung von /dev/sda auf /dev/vda änderte. Den zusätzlichen Speicherplatz konnte ich nahtlos durch Vergrößerung der Partition und der LVM Volume Group integrieren.
Einziger Wermutstropfen: Die IP-Adresse ließ sich nicht mitnehmen, was der Support bestätigte. Schade, da die alte IP eine gute Reputation im E-Mail-Whitelisting hatte. Durch das rechtzeitige Heruntersetzen der DNS-TTL auf 600 Sekunden konnte ich jedoch kurzfristig die Einträge ändern und nach der Migration wieder auf höhere Werte setzen.
Performance-Analyse – Die Zahlen sprechen für sich
Die SSD-Performance des neuen Systems übertrifft die alte HDD-Konfiguration deutlich. Hier die Benchmark-Ergebnisse im Detail:
Sequenzielle Operationen:
- Schreibgeschwindigkeit: 803 MB/s bei 97 % CPU-Auslastung
- Überschreiben (Rewrite): 315 MB/s bei 36 % CPU-Auslastung
- Lesegeschwindigkeit: 391 MB/s bei 25 % CPU-Auslastung
Random Access:
- Random Seeks: 2.339 IOPS bei 84 % CPU-Auslastung
Latenzzeiten:
- Sequenzielles Schreiben: 62.159 μs
- Überschreiben: 115 ms
- Lesen: 44.012 μs
- Random Seeks: 68.720 μs
Diese Werte demonstrieren eindrucksvoll den Leistungssprung von rotierenden Festplatten zu modernen NVMe-SSDs. Besonders die deutlich reduzierten Latenzzeiten machen sich im täglichen Betrieb bemerkbar.
Warum Netcup überzeugt – Ein Fazit nach sechs Jahren
Netcup hat sich über die Jahre als verlässlicher Partner erwiesen. Die Kombination aus fairen Preisen, moderner Technologie und deutschem Datenschutz-Standard überzeugt auch nach sechs Jahren. Als Mitglied bei RIPE, DENIC und eco e.V. erfüllt das Unternehmen höchste Branchenstandards.
Die garantierte Mindestverfügbarkeit von 99,6 % wird in der Praxis sogar übertroffen – Tests zeigen Uptime-Werte von bis zu 100 %. Der Support reagiert schnell und kompetent, auch wenn manchmal die Zeit für Hardware-Reparaturen knapp werden kann.
Besonders hervorzuheben ist die moderne Infrastruktur: Netcup setzt konsequent auf SSD-Technologie, aktuelle AMD EPYC-Prozessoren und KVM-Virtualisierung.
Empfehlung für andere Administratoren
Für Systemadministratoren, die einen zuverlässigen deutschen Hosting-Partner suchen, kann ich Netcup uneingeschränkt empfehlen. Die Kombination aus moderner Technik, fairen Preisen und deutscher Qualität macht den Anbieter zu einer ausgezeichneten Wahl. Ob Webhosting, vServer oder Root-Server – die Produktpalette deckt nahezu jeden Bedarf ab.
Die einfache Migration zwischen Produkten, die Snapshot-Funktionalität und die moderne Control-Panel-Software erleichtern den Administrationsaufwand erheblich. Wer Wert auf Datenschutz, Performance und Zuverlässigkeit legt, findet bei Netcup einen Partner, der auch nach Jahren noch überzeugt.
Über den Autor

Ich bin Chris, ein leidenschaftlicher Blogger, der gerne Geschichten aus Technik, Kultur und Alltag erzählt – immer mit einem Hauch Kreativität und Humor. Als IT-Administrator bringe ich fachliches Know-how ein, während meine Hobbys wie Fotografie, Drohnenfliegen und Naturerkundungen für vielseitige Perspektiven sorgen. Besonders liebe ich es, persönliche Erlebnisse und nostalgische Erinnerungen mit aktuellen Themen zu verbinden. Gemeinsam mit meiner Familie lebe ich in Stralsund, Mecklenburg-Vorpommern, und teile meine Sicht auf die Welt – mal nachdenklich, mal unterhaltsam, aber immer authentisch.
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