Sommerurlaub im Winter - Fuerteventura

    • Offizieller Beitrag

    Was, Wann und Wo?

    Endlich mal eine Auszeit vom Winter und Erholung! Das war der Gedanke bei der Planung unseres Urlaubs im Februar für dieses Jahr. Eigentlich wollten wir eine AIDA Kreuzfahrt um die Kanaren mitmachen. Nach Buchung ging der Plan jedoch nicht mehr auf, da die Kontingente für die Flüge von Hamburg und Berlin bereits weg waren. Daher suchten meine Freundin und ich erneut nach einem schönen Ort im Süden, den wir noch nicht bereist haben. Da sie keinen gültigen Reisepass mehr hat, waren Länder, wie Marokko und Tunesien tabu. Also blieben wir bei den Kanaren. Da wir im vergangenen Winter bereits Teneriffa bereist haben, entschieden wir uns dieses Mal für die zweitgrößte Insel der Kanaren. Da einige Freunde bereits auf Fuerteventura waren und nur Gutes berichtet haben, waren wir sehr angeregt.

    Vorab war uns jedoch bewusst, dass es einige Unterschiede zur größten Insel der Kanaren gibt. Weniger Möglichkeiten für Ausflüge, stürmisches Wetter und karge Landschaft hatten wir im Hinterkopf. Aber auch längere und schönere Strände haben wir bei Holidaycheck und Tripadvisor gesehen.

    Außerdem lag der Focus bei mir unter anderem auf Erholung und Abschalten.

    Die Buchung, der Flug und ein Mietwagen
    Wir haben bereits bei den letzten Reisen den Flughafen Laage mit der Fluggesellschaft Germania für uns entdeckt. Bisher bin ich nirgends so entspannt geflogen, wie von Laage. Daher suchte ich über Holidaycheck nach einer Pauschalreise mit Flug von und nach Rostock. Diese Winter-Saison (2016/2017) fliegt Germania am Samstag morgens nach Fuerteventura und am selben Tag abends wieder zurück. Wir konnten so morgens gegen 5 Uhr aus Stralsund losfahren und um 7:30 Uhr pünktlich von Laage abfliegen. Angekommen sind wir um 11:20 Uhr (Ortszeit, eine Stunde früher als in Deutschland).

    Den Transfer zum Hotel (etwa 80km entfernt, südlich) hätten wir eigentlich inklusive gehabt. Ich habe jedoch vorab über TUIcars einen Mietwagen für 8 Tage gebucht. Mit Abholung und Abgabe am Flughafen. Preislich lagen wir hier bei etwa 150€ für einen VW Polo mit Vollkasko und 0€ Selbstbeteiligung. Da die Einheimischen und Touristen nicht gerade zärtlich fahren und einparken, empfiehlt sich die Versicherung! Wir selbst hatten auf einer Tour einen Steinschlag in der Windschutzscheibe erlitten. Da freut man sich, wenn die Versicherung das übernimmt.

    Das Hotel habe ich nach langer Recherche auf Holidaycheck gefunden. Ich lese mir immer sehr intensiv die Bewertungen durch und schaue mir die Bilder an, bevor ich etwas buche. Mit dem Iberostar Hotel im Süden war ich mir ziemlich sicher kein schlechtes Angebot gefunden zu haben. Das Pauschalangebot umfasste Flug, Zug zum Flug, Transfer zum Hotel, All Inclusive und ein Premiumzimmer (Meerblick im obersten Stockwerk). Das Ganze gab's für etwa 2.000€ für zwei Personen (eine Woche). Bei Buchung über Holidaycheck kann man den auf der Website ausgeschriebenen Gutschein über 100€ verwenden. Diese bekommt man nach der Reise auf sein Konto überwiesen.

    Wir haben "last minute" drei Wochen vor Antritt der Reise gebucht. Eigentlich wollten wir in der zweiten Winterferienwoche fliegen. Die Preise für die gleichen Leistungen lagen allerdings 600€ höher. Daher haben wir den Urlaub um eine Woche verschoben. Das Geld verprasse ich lieber im Urlaub, statt es zu verschenken.

    Wer an der Stelle also flexibel ist, sollte sich die Zeiträume genauer anschauen.

    Das Hotel
    Untergebracht waren wir im Iberostar Playa Gaviotas nahe der Stadt Morro Jable. Hier sollte man genauer hinschauen, wo man bucht. Der Komplex besteht aus drei verschiedenen Iberostar Hotels, die aber indirekt zusammengehören. Es handelt sich dabei um ein reines All Inclusive Hotel, welches direkt am Strand gelegen ist. Wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt ein Meerblickzimmer buchen! Der Blick ist einmalig und unvergesslich.

    Frühstück gibt es im Hotel ab 8 Uhr morgens. Wer früh erscheint, kann noch ziemlich ruhig und entspannt frühstücken. Später wird es etwas lauter durch die Masse. Es wird aber immer am Buffet nachgelegt. Die Qualität der Speisen ist sehr gut. Alles frisch zubereitet und sehr lecker. Für Spätaufsteher gibt es noch das kontinentale Frühstück. Ab 13 Uhr wird dann Mittag eingedeckt. Auch hier gibt es frisch zubereitete warme Speisen. Das Abendessen wird vom Hotel auf Grund der Menge in zwei Zeiten aufgeteilt. Beim Check In gibt man an, ob man zwischen 18:00-19:30 Uhr essen möchte oder zwischen 19:30-21:00 Uhr. Dementsprechend bekommt man ein andersfarbiges Armband. Wir hatten die zweite Zeit, sind aber oft wesentlich früher dort gewesen. Da achtet keiner so genau drauf.
    Abends ist das Essen meistens themenbasiert. Mal maritim, mal Tapas und mal kanarische Spezialitäten. Für jeden sollte hier etwas dabei sein.

    Wer nach dem langen Tag und Dinner noch nicht ins Bett will, kann sich dem Abendprogramm anschließen. Jeden Abend wird eine sehr gute Show geboten. Wir waren am zweiten Abend gleich bei einer Michael Jackson Show. Hier haben die Animateure verschiedene Choreographien zu M.J. Songs geboten. Einfach nur super gemacht und knapp 1,5h Unterhaltung.
    An einem anderen Tag haben wir uns Mamma Mia angeschaut. Die Sprechrollen wurden hierbei teilweise dreisprachig (Englisch, Deutsch, gelegentlich Spanisch) und sehr humorvoll vermittelt. Jeder Song wurde wieder mit einer Choreographie übermittelt.

    Wer tagsüber an oder ins Wasser möchte, sollte sich genau überlegen, ob er lieber am Pool oder am Strand liegt. Am Pool gibt es natürlich immer Getränkenachschub. Allerdings steht der Wind meistens sehr ungünstig und bläst über die Poolanlage. Ich fand es nicht so angenehm am Pool zu liegen. Daher lieber ein Handtuch an der Rezeption ausleihen (10€ Kaution) und zum Strand runterlaufen. Dort liegt man etwas windgeschützter und kann ab und zu ins Meer springen).

    Sehr gut empfand ich auch den Wasserservice. Die Reinigungskräfte haben uns jeden Tag Wasserflaschen auf dem Zimmer kostenfrei hinterlassen. Die ersten Tage standen 2x 1,5l Flaschen. Danach gab es 4x 0,5l Flaschen. Diese lassen sich zur Not auch im Restaurant nachfüllen. Darf man offiziell nicht, aber meckern tut auch keiner.

    Die Wege im Hotel sind manchmal etwas umständlich lang. Hier kommt man auf seine sportlichen Schritte am Tag. Einige Fahrstühle fahren nämlich nur von der ersten bis zur fünften Etage. Andere Fahrstühle dagegen fahren von der fünften bis zur achten Etage.

    Sprachlich gibt es im Hotel keine Probleme. So ziemlich jeder Angestellte versteht und spricht hier deutsch. Das ganze Hotel scheint auch hauptsächlich für deutsche Urlauber ausgelegt zu sein. Gefühlt waren in unserer Urlaubswoche 95% deutsche Urlauber. Der Rest kam aus England oder Frankreich.

    Bei Ausflügen fragten wir an der Rezeption nach Lunch-Pakete. Uns wurde empfohlen einfach im Restaurant selbst etwas einzupacken. Schön, dass man hier keine Probleme hat aus dem Restaurant etwas mitzunehmen.

    Vom Zustand der Anlage war ich sehr positiv überrascht. Das Hotel muss mindestens 15 Jahre alt sein, sieht aber aus, wie aus dem Ei gepellt. Unser Zimmer hatte absolut keine Makel. Nichts kaputt und nirgends sichtbarer Dreck. Man hat schon morgens vom Balkon aus gesehen, dass viel Wert auf Sauberkeit gelegt wird. Jeden Tag wurde die Außenanlage gewischt, geputzt und von Müll befreit. Hier lag nie irgendwas lange rum.

    Die Ausflüge
    Wer auf die Insel fliegt, um Cluburlaub zu machen (permanente Erholung im Hotel), ist auf Fuerteventura genau richtig. Die Insel bietet auch einige Ausflüge, ist aber auf Grund der "Marslandschaft" nicht ganz so aufregend anzusehen. Wer sich lieber eine grüne Insel anschauen möchte, sollte nach Madeira fliegen. Auf Fuerteventura gibt es größtenteils Berge, Felsen und viel Nichts.
    Mit dem Mietwagen haben wir dennoch drei Ausflugstage eingelegt. Zuerst ging es in den nahegelegenen (etwa 20km entfernt) Oasis Park. Diesen Zoo kann ich jedem nahelegen, der dort Urlaub macht. Ein wunderschöner Park mit meist ausreichend großen Gehegen für die Tiere und mit ambitionierten Pflegern. Für 1,50€ kann man im Park eine Tüte voller Gemüse kaufen und damit die Tiere füttern. Unter anderem lassen sich Elefanten, Giraffen und Stachelschweine hautnah füttern. Ein unvergessliches Erlebnis. Für 10€ pro Person haben wir noch "Lemuren Experience" mitgemacht. Dabei geht man mit einer Pflegerin in das Gehege der Lemuren, bekommt reichliche Informationen über die Tiere und lässt die Affenart über seine Arme und Beine laufen, während sie auf Nahrungssuche sind. Eine Robbenshow haben wir ebenfalls im Park besucht. Der Parkeintritt ist allerdings etwas kostenintensiv. Pro Person haben wir 33€ bezahlt. Mit Lemuren Experience und einer Mahlzeit im parkinternen Restaurant kamen wir auf etwa 106€ für zwei Personen.

    An einem anderen Tag sind wird zum südlichsten Leuchtturm der Insel gefahren. Dort gibt es sehr viel Nichts und einen winzigen Ort, der sehr verlassen schien und partiell aus einem Trailerpark bestand. Die Aussicht ist allerdings grandios. Ein Offroad Ausflug dorthin lohnt allemal. Offroad, da die Strecke dorthin aus 19km Serpentinen besteht, welche keine asphaltierte Straße ist. Es werden daher auch Jeep Touren über das Gelände angeboten. Ebenfalls kann man sich bei den meisten Reiseveranstaltern Buggy's und Quad's ausleihen und die Tour fahren.

    Der dritte Ausflug ging nach La Pared und Ajuy, zwei Orte auf der Westseite der Insel. In La Pared gibt es eine sehr schöne Bucht mit riesigen Felsen, die sich ohne Probleme besteigen lassen. Von dort aus lässt sich die mächtige Kraft des Meeres bestaunen, welches mit riesigen Wellen auf die Bucht einschlägt. Bei dem Ausflug sollte man unbedingt Obst oder/und Nüsse mitnehmen. Der Felsen ist nämlich voll von Streifenhörnchen, welche den Touristen gegenüber sehr zutraulich sind. Sie fressen gern mal aus der Hand. Am Rand des Felsen gibt es ein Restaurant, welches eine schöne windgeschützte Terrasse und einen Pool mit Wasserrutsche bietet. Fast überall gibt es frischen Fisch in den Restaurants.
    Ajuy dagegen ist seit 1994 ein Naturdenkmal, welches zum Landschaftspark Betancuria gehört. Hier finden sich die ältesten Ablagerungen der Kanarischen Inseln. Man kann maritime Fossilien suchen, sowie Dünen und ozeanische Sedimente beobachten. Hier wurde früher Kalk abgebaut und in Kalköfen verarbeitet, welche man noch immer betrachten kann. Wer Freund von langen Wanderungen ist, wird sich in Ajuy wohlfühlen. In der Bucht sollte man allerdings nicht baden gehen. Das Meer würde einen mit voller Wucht verschlingen.

    Wem das nicht reicht, der kann sich überall sportlich betätigen. Die langen Strände laden zum Joggen ein und oftmals findet man lange Fahrradwege an den Stränden entlang. Des Weiteren kann man Windsurfen, JetSki fahren, angeln, Kitesurfen, tauchen und schnorcheln oder Segway Touren mitmachen. Für einen Tagesausflug lohnt sich bestimmt auch eine Überfahrt nach Lanzarote. Von Morro Jable nach Corralejo dauert die Fahrt jedoch allein etwa 2h. Dazu kommt noch die Schifffahrt und die Rückfahrt. Der Ausflug lohnt sich eher, wenn man sein Hotel im Norden hat.

    Fazit
    Die Insel ist absolut einen Besuch wert!

    Hier noch ein paar Impressionen in Bildern festgehalten (Danke an meine Freundin, die ebenfalls tatkräftig am Drücker der Nikon tätig war).

    Das Hotel IBEROSTAR Playa Gaviotas und der Strand davor

    Der Oasis Park

    Der südlichste Leuchtturm der Insel und der Weg dorthin

    La Pared

    Ajuy und der Weg dorthin

    Der Mietwagen

  • Sehr schön geschrieben. Ich fühle mich schon beim Lesen etwas erholt. ;) Die Bucht in La Pared ist eindrucksvoll. Jetzt habe ich Lust direkt mal hinzufliegen. :)

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